How to: Selbstpräsentation im Vorstellungsgespräch

Warum die Selbstpräsentation so wichtig ist

Die Selbstpräsentation ist ein wesentlicher Bestandteil eines jeden Vorstellungsgesprächs, denn hier wird der sogenannte Person-Job-Fit überprüft. Bei der Selbstpräsentation soll also festgestellt werden, ob deine Qualifikationen und Fähigkeiten zu den Anforderungen der Stelle passen. Dies bietet dir die Möglichkeit, deinem Gegenüber ein klares Bild von dir zu vermitteln und zu zeigen, warum du die ideale Besetzung für die Stelle bist.

Außerdem werden bei der Selbstpräsentation folgende Fragen für die Personalverantwortlichen geklärt.

• Gibt es Widersprüche in den Bewerbungsunterlagen?
• Passt die Person in das Team?
• Was stellt sich die Person unter der Stelle vor? Was erwartet sie von dem Job?
• Hat sich die Person mit dem Unternehmen und der Stellenausschreibung beschäftigt?

Du siehst – die Selbstpräsentation ist ein wichtiger Indikator dafür, ob du einen positiven Eindruck in deiner Bewerbung hinterlässt. Daher ist es umso wichtiger, dass du dich gut darauf vorbereitest. Wie du das schaffst, erfährst du gleich im nächsten Abschnitt.

Vorbereitung auf die Selbstpräsentation im Vorstellungsgespräch

Vorbereitung ist wie immer das A und O. Deshalb gilt auch hier: Bevor du zu einem Vorstellungsgespräch gehst, solltest du dich gut darauf vorbereiten. In diesem Abschnitt erfährst du, wie du dich Schritt für Schritt auf deine Selbstpräsentation vorbereitest.

1. Gezielte Recherche

Im ersten Schritt liest du dir am besten noch einmal gründlich die Stellenanzeige durch. Welche Qualifikationen und Fähigkeiten werden vorausgesetzt? Es lohnt sich, das Aufgabengebiet zur Vorbereitung auf deine Selbstpräsentation noch einmal durchzugehen. Notiere dir dabei im Idealfall die Punkte, mit denen du dich selbst identifizieren kannst und die dir bei deiner Argumentation im Vorstellungsgespräch helfen könnten. Das unterstützt dich auch dabei, bei deiner Vorstellungsrunde nicht den roten Faden zu verlieren – schließlich sollten die aufgezählten Argumente, die für dich sprechen, auch mit den restlichen Punkten verknüpft werden.

2. Scanne deinen Lebenslauf

Im nächsten Schritt „scannst“ du deinen Lebenslauf. Welche deiner beruflichen Stationen und Erfahrungen passen zu den Punkten, die du dir eben während der Recherche gemerkt hast? In der Stellenbeschreibung ist von Planung und Durchführung von Messen die Rede und du hast in vorherigen Jobs bereits Events geplant? Dann bietet es sich an, diesen Punkt in deiner Argumentation mit aufzunehmen.

3. Der Elevator Pitch

Schon mal vom Elevator Pitch gehört? Nein? Der Elevator Pitch wird auch als eine Methode für eine kurze Zusammenfassung erklärt. Du orientierst dich dabei an folgenden drei Punkten:

Die Orientierung an diesen Punkten in deiner Selbstpräsentation ermöglicht es dir, auf die wichtigsten Informationen nicht zu vergessen. Wichtig: Nicht alle Erfahrungen sind relevant für die ausgeschriebene Stelle. Deshalb empfehlen wir dir, im Vorfeld drei Schlüsselqualifikationen herauszuarbeiten, mit denen du einen Bezug zum Unternehmen sowie zum jeweiligen Aufgabengebiet herstellen kannst. Schlüsselkompetenzen können beispielsweise deine Medienkompetenz, deine Managementkompetenz oder deine Organisationskompetenz sein.

4. Übung macht den Meister

Wir empfehlen dir, deine Selbstpräsentation vor dem Vorstellungsgespräch zu üben. Du kannst das zum Beispiel alleine vor dem Spiegel oder deiner (Smartphone-)Kamera versuchen. Oder du schnappst dir eine:n Freund:in oder ein Familienmitglied und übst die Vorstellungsrunde mit ihnen gemeinsam. Achte dabei auf eine aufrechte Körperhaltung und hol dir danach konstruktives Feedback ein – so kannst du versuchen, genau diese Fehler im Vorstellungsgespräch zu vermeiden.

Du willst wissen, wie du dich – abgesehen von der Selbstpräsentation – optimal auf dein Vorstellungsgespräch vorbereitest? Das verraten wir dir in unserem Artikel 7 Schritte zur idealen Vorbereitung auf dein Vorstellungsgespräch.

Bereite dich jetzt optimal auf dein nächstes Vorstellungsgespräch vor

Der Inhalt: Was gehört in eine Selbstpräsentation?

Manchmal bekommst du von deinem Gegenüber beim Vorstellungsgespräch konkrete Vorgaben, auf welche Dinge du bei deiner Vorstellung konkret eingehen solltest – in den meisten Fällen kannst du deine Selbstpräsentation jedoch frei gestalten. Du solltest dabei allerdings nicht nur die Stationen in deinem Lebenslauf aufzählen, sondern durch gezielte Argumentation und innerhalb weniger Sätze auf den Punkt kommen.

In maximal fünf Minuten solltest du die folgenden Punkte darlegen:

Wichtig: Wir empfehlen dir, in deiner Selbstpräsentation stets Beispiele zu verwenden – dadurch veranschaulichst du deine Stärken und Erfahrungen.

Selbstpräsentation im Vorstellungsgespräch – mit PowerPoint?

Bei der Selbstpräsentation im Vorstellungsgespräch hast du oftmals die Möglichkeit, Mittel wie PowerPoint zu verwenden. Hier gilt: In KMUs (= kleinen und mittleren Unternehmen) ist es eher üblich, deine Vorstellung frei – und ohne unterstützende Mittel zu halten. Bei Assessment Centern hingegen ist es meist Standard, dass du für deine Vorstellung eine kurze PowerPoint-Präsentation vorbereitest.

Nichtsdestotrotz: In den meisten Fällen wirst du im Vorhinein darauf aufmerksam gemacht, eine PowerPoint-Präsentation zur Veranschaulichung beim Vorstellungsgespräch nutzen zu können. Es wird also nicht vorkommen, dass du aus dem Nichts eine PowerPoint-Präsentation für deine Selbstpräsentation aus dem Ärmel ziehen musst.

Einfach überzeugen: Die ultimativen Tipps und Tricks

Du weißt nun, was deine Selbstpräsentation enthalten soll, warum sie wichtig ist und wie du dich am besten darauf vorbereitest. Nun stellt sich die Frage: Wie überzeugst du in deiner Selbstpräsentation? In diesem Abschnitt haben wir die wichtigsten Tipps und Tricks zusammengefasst, mit denen deine Selbstpräsentation bestimmt klappt.

Passe deinen Wortschatz an

Um eine starke Selbstpräsentation zu liefern, ist es ratsam, den eigenen Wortschatz an das jeweilige Unternehmen anzupassen. Du bewirbst dich in einem bestimmten Fachbereich? Dann bietet es sich an, relevante Fachwörter zu verwenden. Indem du den richtigen Sprachstil verwendest, zeigst du, dass du gut informiert und verständnisvoll für die Bedürfnisse des Unternehmens bist.

Erzähle nicht nur deinen Lebenslauf nach

Ganz wichtig: Deine Selbstpräsentation ist nicht dazu da, dass du deinen Lebenslauf 1:1 wiedergibst. Achte darauf, nicht zu weitschweifig zu werden und deine Vorstellung präzise zu formulieren. Welche Informationen sind für die Stelle am wichtigsten? Reicht es, die Information in einen Nebensatz zu packen? Was ist für die Position gegebenenfalls gar nicht relevant? Die Selbstpräsentation soll dem Gegenüber zeigen, wie gut man größere Zusammenhänge zusammenfassen kann.

„Du solltest bei der Selbstpräsentation auf keinen Fall zu dick auftragen. Wie immer zählt es, authentisch zu bleiben. Wenn du dich bei deiner eigenen Präsentation nicht gut fühlst, merkt das auch dein Gegenüber. Dennoch solltest du natürlich versuchen, dich so gut wie möglich darzustellen. Hier gilt es, die „goldene Mitte“ zu finden.“

Cosima Höflacher, Candidate Management bei Workwise

Achte auf deine Körpersprache

Körpersprache spielt bei der Selbstpräsentation eine wichtige Rolle. Während des Vorstellungsgesprächs ist daher wichtig, auf deine Gestik und Mimik zu achten. Eine positive Körpersprache kann deine Kompetenz, dein Selbstbewusstsein und deine Zuversicht ausstrahlen.

Zu einer positiven Körpersprache gehören:

• eine aufrechte Haltung
• direkter Augenkontakt
• offene Gesten

Deine Körpersprache bei der Selbstpräsentation sollte möglichst natürlich und authentisch sein und deine gesagten Worte unterstützen. Vermeide daher, deine Nervosität durch das ständige Schaukeln mit dem Stuhl oder dem Herumspielen mit Gegenständen wie deinem Stift zu zeigen. Um deine Nervosität vor der Selbstpräsentation in Griff zu bekommen, empfehlen wir dir, vor dem Vorstellungsgespräch folgende Atemübung zu machen:

1. Setze dich in eine aufrechte Position und lege deine Hände auf deine Oberschenkel.
2. Schließe deine Augen und atme tief durch die Nase ein.
3. Halte den Atem für ein paar Sekunden an. Spüre dabei, wie sich deine Lungen mit Luft füllen.
4. Atme anschließend langsam und kontrolliert durch den Mund aus und spüre, wie deine Lungen sich langsam wieder entleeren.
5. Wiederhole den Atemzug einige Male und konzentriere dich dabei auf das Gefühl der Entspannung in deinem Körper.

Diese Übung kann dir helfen, deine Nervosität in den Griff zu bekommen.

Wir empfehlen dir außerdem, während der Vorstellungsrunde stets den Blickkontakt zu deinem Gegenüber zu halten und ein positives Gemüt zeigen – das strahlt Selbstbewusstsein aus.

Habe Vertrauen in dich selbst

Ein Punkt, der besonders wichtig ist: Habe Vertrauen in dich und deine Kompetenzen. Das Interesse deines Gegenübers wurde bereits geweckt, sonst wärst du nicht zum Vorstellungsgespräch eingeladen worden. Sei dir dessen bewusst und versuche diese Zuversicht während deiner Selbstpräsentation auch auszustrahlen.

Franz M.Köck, Autor des Buches „Das ganzheitliche Vorstellungsgespräch“, hat dazu folgenden Tipp:

„Machen Sie sich ihre subjektive Einzigartigkeit bewusst. Haben Sie Zuversicht, dass es möglich ist, mit Ihnen anspruchsvolle Ziele zu erreichen. [...] Nicht, weil Sie im Sinne von hundert Prozent perfekt sind. Sondern weil Sie das schon oft bewiesen haben.“

Franz M. Köck, Autor des Buches „Das ganzheitliche Vorstellungsgespräch“

Mit diesen Tipps sollte dir die Selbstpräsentation beim Vorstellungsgespräch auf jeden Fall leichter fallen. Vergiss dabei aber eine Sache nicht: Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Es ist völlig normal, bei deinen ersten Vorstellungsgesprächen noch etwas nervös zu sein. Das wird von Mal zu Mal besser – du wirst sehen.

Beispiele und Muster für eine starke Selbstpräsentation

Du fragst dich nun aber vielleicht noch? Wie kann ich die wichtigsten Punkte in meiner Selbstpräsentation konkret formulieren? Wir haben dir zwei Muster zusammengestellt, an denen du dich orientieren kannst.

Beispiel 1:

„Ich heiße Anna Müller, ich bin 27 Jahre alt und komme aus Stuttgart. Ich habe meinen Bachelor in [Fachgebiet] absolviert und anschließend mehrere Jahre Berufserfahrung in [Branchen/Unternehmen] gesammelt. In dieser Zeit habe ich mich besonders auf [Schwerpunkte des Aufgabengebiets] konzentriert und konnte dabei meine Fähigkeiten in [Kompetenzen] stark verbessern. Meine größten Stärken sind [...], die ich gerne einbringen würde, um gemeinsam mit dem Team [Ziel des Unternehmens/der Position] zu erreichen. Was mich an diesem Unternehmen besonders anspricht, ist [...]. Ich bin motiviert und engagiert, um diese Position zu übernehmen und meine Fähigkeiten in diesem Unternehmen weiter auszubauen.“
 

Beispiel 2:

„Mein Name ist Max Maier und ich bin sehr dankbar, dass Sie sich die Zeit nehmen, mich näher kennenzulernen. Ich bin hier, um mich als [Stellenbezeichnung] bei [Name des Unternehmens] zu bewerben. Mit meinem Hintergrund in [Branche] habe ich umfassende Erfahrungen in [...] gesammelt. Ich bin besonders beeindruckt von der Innovationskultur von [Unternehmen] und bin davon überzeugt, dass meine [Bezeichnung der Fähigkeiten] gut zu den Zielen und Werten des Unternehmens passen. Ich bin motiviert, meine Erfahrungen und mein Engagement einzubringen, um maßgeblich zum Erfolg des Unternehmens beizutragen.“
 

Nachbereitung: Zeit für eine Reflektion

Nach der Selbstpräsentation ist vor der Selbstpräsentation. Wir empfehlen dir, deine Vorstellung nach dem Bewerbungsgespräch zu reflektieren und zu überlegen, was du beim nächsten Mal vielleicht besser machen kannst. Wie immer gilt: Übung macht den Meister. Wenn es also noch nicht so gut geklappt hat, ist das auch nicht schlimm. Schließlich ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Und beim nächsten Mal trittst du bestimmt gleich viel selbstbewusster auf, weil du bei der Selbstpräsentation schon geübter bist.

Abschließend lässt sich sagen, dass eine überzeugende Selbstpräsentation im Vorstellungsgespräch von gründlicher Vorbereitung, klarer Kommunikation und offener Körpersprache abhängt. Durch eine starke Selbstpräsentation kannst du deinem Gegenüber zeigen, dass du die ideale Besetzung für die Stelle bist. Nutze daher die Chance und präsentiere dich und deine Fähigkeiten von der besten Seite, um einen positiven Eindruck zu hinterlassen.

So schaffst du dein Vorstellungsgespräch mit links

Du wurdest zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen und du möchtest dich darauf optimal vorbereiten? Dann ist unser Artikel Vorstellungsgespräch: 15 Tipps für 2023 genau das Richtige für dich. Hier erfährst du nicht nur hilfreiche Tipps für dein erfolgreiches Vorstellungsgespräch, sondern erhältst außerdem einen Fragenkatalog mit Antwortmöglichkeiten, damit bei deinem Bewerbungsgespräch nichts mehr schief gehen kann.

Erfahre hier die wichtigsten Tipps für dein Vorstellungsgespräch