Workwise KarriereguidePfeil Symbol nach rechtsArbeitsrechtPfeil Symbol nach rechtsKündigungsschreiben Arbeitnehmer: Vorlage & Tipps

Kündigungsschreiben Arbeitnehmer: Vorlage & Tipps

Wenn du dich als Arbeitnehmer dazu entschieden hast, dein Arbeitsverhältnis mit deinem aktuellen Unternehmen zu kündigen, führt kein Weg an einem Kündigungsschreiben vorbei. In diesem Artikel zeigen wir dir, was du beachten solltest, damit dein Kündigungsschreiben rechtskräftig ist. Unser FAQ beantwortet dir zudem alle wichtigen Fragen, die du dir als Arbeitnehmer zum Kündigungsschreiben stellen wirst.

Inhalt - Kündigungsschreiben Arbeitnehmer

Falls du dich gerade in der Probezeit befindest, musst du noch weitere Dinge beachten. Hierzu haben wir mit Kündigung in der Probezeit einen Extra-Artikel verfasst.

Definition: Was ist ein Kündigungsschreiben?

„Schulrechtlich gesehen ist die Kündigung ein einseitiges empfangsbedürftiges Rechtsgeschäft, welches ein auf unbestimmte Zeit und auf unbestimmte Dauer geschlossenes Rechtsverhältnis für die Zukunft beendet.“

Dr. Schlicke, Arbeitsgericht-Vorsitzender

Der Faktor der Zukunft ist hierbei wichtig. Mit deinem Schreiben kündigst du an, dass du dein Arbeitsverhältnis beenden möchtest. Daher stammt auch der Begriff „Kündigung“. Ein befristeter Arbeitsvertrag kann zum Beispiel nicht gekündigt werden, da er automatisch ausläuft und somit nicht auf unbestimmte Zeit geschlossen wurde.

Eine Kündigung ist von beiden Seiten möglich – von dir als Arbeitnehmer, aber auch vom Unternehmen selbst.

Das Kündigungsschreiben ist normalerweise nicht der erste Schritt, einen Job zu kündigen. Falls du nur überlegst, deinen Job zu kündigen, aber dein Unternehmen noch nicht informiert hast, empfehlen wir dir unseren Leitfaden.

Du möchtest deinen Job kündigen? So gehst du vor.

Das ist Pflicht in deinem Kündigungsschreiben als Arbeitnehmer

Damit dein Kündigungsschreiben als Arbeitnehmer rechtskräftig ist, musst du verschiedene Formalien beachten. Diese sind:

Im Folgenden gehen wir nun auf jeden Punkt deines Kündigungsschreibens einzeln ein.

Kündigungsfrist beachten

Die Kündigungsfrist ist das Erste, das du beim Aufsetzen deines Kündigungsschreibens beachten solltest. Diese entscheidet darüber, wann dein Arbeitsverhältnis frühestens enden kann.

In der Regel ist deine Kündigungsfrist innerhalb deines Arbeitsvertrages vermerkt. Bei einer Festanstellung sind dies oftmals drei Monate. Sollte keine bestimmte Zeit vermerkt sein, gilt die gesetzliche Grundkündigungsfrist:

„Das Arbeitsverhältnis eines Arbeiters oder eines Angestellten (Arbeitnehmers) kann mit einer Frist von vier Wochen zum Fünfzehnten oder zum Ende eines Kalendermonats gekündigt werden.“

§ 622 Abs. 1 BGB

Dies bedeutet zum Beispiel, dass wenn du dein Arbeitsverhältnis auf den 31. August kündigen möchtest, dein Kündigungsschreiben spätestens am 3. August bei deinem Unternehmen vorliegen muss. Bei den meisten Arbeitsverhältnissen ist vertraglich jedoch eine längere Kündigungsfrist vereinbart. Kürzer als 4 Wochen ist nicht möglich – eine Ausnahme ist hier nur die Probezeit, in der die Frist auch nur 2 Wochen betragen kann.

Diese Grundkündigungsfrist gilt übrigens nur für dich als Arbeitnehmer. Möchte dich dein Unternehmen kündigen, gelten andere Fristen, die sich nach der Länge deiner Betriebszugehörigkeit bemessen.

Wann kann die Kündigungsfrist umgangen werden?

Wird eine Kündigung nicht innerhalb der vertraglichen oder gesetzlichen Frist ausgesprochen, spricht man von einer außerordentlichen oder auch fristlosen Kündigung. Diese kann laut Gesetz aber nur bei einem wichtigen Grund geschehen. Ist dies der Fall, verkürzt sich die Kündigungsfrist auf zwei Wochen.

Außerordentliche Kündigungen werden meist nicht von Arbeitnehmern, sondern von Unternehmen ausgesprochen. Als wichtiger Grund gilt hier beispielsweise, dass der Arbeitnehmer seiner Pflicht nicht mehr ausreichend nachkommt oder sogar rechtswidrig gehandelt hat. Ein anderer Grund wäre die betriebsbedingte Kündigung, welche ausgesprochen wird, wenn das Unternehmen den Arbeitnehmer aus wirtschaftlichen Gründen nicht mehr weiterbeschäftigen kann.

Alternative: Der Aufhebungsvertrag

Beim Aufhebungsvertrag handelt es sich per se um keine Kündigung, das Ergebnis ist jedoch das Gleiche: Dein Arbeitsverhältnis wird beendet. Der Unterschied zum Kündigungsschreiben ist, dass beide Parteien – Arbeitnehmer und Unternehmen zustimmen müssen. Falls du mehr zu diesem Thema erfahren möchtest, haben wir dir einen Artikel zum Aufhebungsvertrag verfasst.

Egal wie du dein aktuelles Arbeitsverhältnis im Endeffekt auflöst, wichtig ist vor allem, was danach kommt: die nächste Stelle. Möchtest du zwar kündigen, aber hast noch keinen neuen Job in Aussicht, solltest du dich schleunigst darum kümmern, dass du nach deinem Ausscheiden nicht in die Arbeitslosigkeit kommst.

Wir bei Workwise helfen dir gerne dabei. Bei uns findest du eine Vielzahl an spannenden Stellen für die nächste berufliche Herausforderung. Und das Beste: Du benötigst für die meisten Stellen nicht einmal ein Anschreiben – Lebenslauf und die Beantwortung von ein paar Motivationsfragen sind ausreichend.

 

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Gib einen Ort ein

Schriftform

Das mag vielleicht etwas antiquiert wirken, aber ein Kündigungsschreiben ist nur dann gültig, wenn es auf Papier vorliegt. Dies macht es aber auch besonders sicher gegenüber Manipulationen.

„Die Beendigung von Arbeitsverhältnissen durch Kündigung oder Auflösungsvertrag bedürfen zu ihrer Wirksamkeit der Schriftform; die elektronische Form ist ausgeschlossen.“

§ 623 BGB

Das schließt auch Kündigungen per E-Mail oder die mündlich erfolgt sind aus. Erst wenn du dein Kündigungsschreiben schriftlich auf Papier mit allen nötigen Formalien fristgerecht an dein Unternehmen zugestellt hast, ist es rechtlich gesehen wasserdicht.

Kontaktdaten

Nach den Rahmenbedingungen kommen wir nun zu den Formalien, die du im Text deines Kündigungsschreibens einhalten solltest. An erster Stelle stehen die Kontaktdaten.

Im Briefkopf des Schreibens gibst du deine eigenen Kontaktdaten sowie die deines Unternehmens an. Vollständiger Name und Adresse sind hierbei ausreichend. Falls du eine Personalnummer besitzt, solltest du diese auch angeben, damit deine Kündigung schneller zugeordnet werden kann.

Ausstellungs- und Zustelldatum

Die Datumsangabe ist ein sehr wichtiger Teil deines Kündigungsschreibens, denn es gibt an, wann du deine Kündigung erklärt hast und beweist somit, ob du dies fristgerecht getan hast.

Beachte: Das Ausstellungsdatum gilt nur, wenn du dein Kündigungsschreiben persönlich zustellst. Schickst du es per Post, zählt das Datum, wann es im Briefkasten deines Unternehmens ankommt. In diesem Fall solltest du ein paar Tage Puffer einbauen, damit deine Kündigung fristgerecht eingeht.

Betreffzeile

Wenn du als Arbeitnehmer kündigst, gibst du den Betreff kurz und bündig an. Das Wort „Kündigung” und dein gewünschter Austrittstermin sind ausreichend. Der Austrittstermin ist das Datum, das du anhand deiner Kündigungsfrist berechnet hast.

Nehmen wir wieder das Beispiel von oben, bei der du auf das Ende des Monats mit einer Frist von 4 Wochen kündigen möchtest. Ergibt sich für das Datum der 3. August und für das Austrittsdatum im Betreff der 31. August.

Alternativ kannst du auch „zum nächstmöglichen Zeitpunkt“ schreiben. Dann gilt deine Kündigung automatisch ab dem Ausstell- beziehungsweise Zustelldatum deines Schreibens + deiner Kündigungsfrist.

Persönliche Anrede

Die korrekte Anrede gehört ebenfalls in das Kündigungsschreiben. Du solltest die richtige Ansprechperson mit all ihren akademischen Titeln angeben. In der Regel ist dies deine Führungskraft. Wenn du dir nicht sicher bist, bei wem du deine Kündigung einreichen musst, kannst du das in der Personalabteilung erfragen.

Kündigungserklärung

Jetzt kommt der eigentliche Inhalt deines Kündigungsschreibens. Mit der Kündigungserklärung erklärst du, dass du dein Arbeitsverhältnis beenden möchtest. Dieser Abschnitt muss eindeutig formuliert sein und darf beispielsweise kein Konjunktiv enthalten. Komme direkt zum Punkt.

Beispiel

„Hiermit kündige ich fristgerecht und ordnungsgemäß meinen bestehenden Arbeitsvertrag zum [TT.MM.JJJJ].“

Unterschrift

Mit deiner eigenhändigen Unterschrift schließt du dein Kündigungsschreiben ab und versicherst, dass dieses deinem Willen entspricht. Diese darf nicht digital eingefügt sein.

Hast du alle der vorgestellten Punkte befolgt, ist dein Kündigungsschreiben rechtskräftig und du kannst es deinem Unternehmen zustellen. Darüber hinaus gibt es aber noch optionale Inhalte, die du in deinem Kündigungsschreiben angeben kannst und dir manch Vorteil bringen können. Diese stellen wir dir im nächsten Abschnitt vor.

Optionale Inhalte im Kündigungsschreiben als Arbeitnehmer

Neben den verpflichteten Inhalten eines Kündigungsschreibens, hast du zudem die Möglichkeit, optional weitere Dinge hinzuzufügen. Diese zeigen wir dir jetzt.

Kündigungsgrund

Für Deine Kündigung gibt es selbstverständlich Gründe. Etwas motiviert dich, den Job zu wechseln. Das musst du jedoch nicht in einem Kündigungsschreiben aufführen. Es ist nur dann erforderlich, wenn es eine außerordentliche Kündigung ist. Ist es dir dennoch wichtig, deine Gründe wiederzugeben, solltest du dies kurz und sachlich tun.

Beispiele:

  • „Die Gründe meines Ausscheidens liegen am Wunsch nach einer beruflichen Neuorientierung.“
  • „Aus familiären Gründen erkläre hiermit meine Kündigung zum [TT.MM.JJJJ].“

Danksagung

Eine Kündigung muss ja nicht unbedingt an einer unpassenden Stelle gelegen haben. Warst du an sich mit deinem Unternehmen zufrieden, kannst du innerhalb deines Kündigungsschreibens noch ein paar nette Worte fallen lassen und dich für die Zusammenarbeit bedanken.

Beispiele:

  • „Fachlich wie auch persönlich konnte ich mich während meiner Zeit in Ihrem Unternehmen weiterentwickeln und möchte mich hiermit dafür bedanken.“
  • „Meine Zeit in Ihrem Unternehmen war sehr bereichernd. Dafür möchte ich Danke sagen und wünsche Ihnen weiterhin viel Erfolg.“

Eingangsbestätigung

Der Empfang beziehungsweise der Eingang vom Kündigungsschreiben bedarf keiner besonderen Bestätigung. Du kannst als Arbeitnehmer aber natürlich um eine Bestätigung bitten, jedoch muss dem nicht stattgegeben werden. Um mehr Sicherheit zu erhalten, kannst du das Kündigungsschreiben persönlich bei deiner Führungskraft abgeben und dazu auch Zeugen mitnehmen. Viele Arbeitnehmer versenden ihre Kündigung allerdings als Einschreiben.

Beispiel:

„Ich bitte Sie, mir den Erhalt meines Schreibens schriftlich zu bestätigen.“

Arbeitszeugnis anfordern

Mit deinem Kündigungsschreiben kannst du auch direkt dein Arbeitszeugnis anfordern. So schlägst du zwei Fliegen mit einer Klappe und musst nicht in einem weiteren Schreiben um dein Zeugnis bitten. Dein Unternehmen ist übrigens dazu verpflichtet, dir ein wohlwollendes Arbeitszeugnis auszustellen.

Beispiel:

„Bitte stellen Sie mir außerdem ein qualifiziertes Arbeitszeugnis aus.“

Checkliste für dein Kündigungsschreiben als Arbeitnehmer

Die folgende Grafik dient dir gleichzeitig als Beispiel und als Checkliste für dein Kündigungsschreiben. Hier sind alle verpflichtenden und optionalen Inhalte des Schreibens aufgeführt. So kann dir kein Fehler passieren.

Aufbau eines Kündigungsschreibens

Kündigungsschreiben Vorlage für Arbeitnehmer

Noch einfacher als mit der Checkliste ist es, wenn du einfach unsere Word-Vorlage für die Erstellung deines Kündigungsschreibens verwendest. Hier sind bereits alle wichtigen Abschnitte enthalten und du musst sie nur durch deine Daten ergänzen.

Was passiert, wenn ich im Kündigungsschreiben einen Fehler gemacht habe?

Falls du dein Kündigungsschreiben bereits abgeschickt hast und nun bemerkst, dass du einen Fehler eingebaut hast: keine Panik. Du hast keine rechtlichen Konsequenzen zu befürchten.

Rein rechtlich gesehen ist deine Kündigung zwar ungültig, doch wird dies erst relevant, wenn dein Unternehmen diese nicht akzeptiert. Meist sind diese aber wohlwollend gegenüber ihren kündigenden Arbeitnehmern eingestellt. Sobald dein Unternehmen dich abmeldet, macht ein an sich ungültiges Kündigungsschreiben auch keinen Unterschied mehr.

In den meisten Fällen liegt es nicht im Interesse eines Unternehmens, Arbeitnehmer festzuhalten, die kündigen möchten. Eine Weiterbeschäftigung kostet das Unternehmen Geld und Angestellte, die eigentlich gar nicht mehr in der Stelle arbeiten möchten, sind meist wenig motiviert. Also genau das Gegenteil davon, was Unternehmen von ihren Arbeitnehmern möchten.

Sollte dein Unternehmen unerwarteterweise auf die Ungültigkeit deines Kündigungsschreibens bestehen, wirst du wohl oder übel noch ein wenig länger in der Stelle arbeiten müssen. Je nach Kündigungsfrist kann dies zwei bis vier Wochen sein. Setze auf jeden Fall, kurz nachdem du erfahren hast, dass deine Kündigung nicht akzeptiert wurde, ein neues Schreiben auf, das alle nötigen Formalitäten erfüllt.

FAQ: die wichtigsten Fragen zum Kündigungsschreiben

In diesem FAQ beantworten wir dir die wichtigsten Fragen zum Kündigungsschreiben als Arbeitnehmer.

Um als Arbeitnehmer eine Kündigung auszusprechen, musst du deinem Unternehmen ein Kündigungsschreiben überreichen. Dieses muss bestimmte Formalien enthalten und deine Kündigungsfrist beachten.

Unsere Vorlage für ein Kündigungsschreiben als Arbeitnehmer findest du hier.

Ein Kündigungsschreiben beendet einseitig ein unbefristetes Arbeitsverhältnis nach Ablauf einer Frist – der sogenannten Kündigungsfrist. Eine Kündigung kann sowohl vom Arbeitnehmer als auch vom Unternehmen ausgesprochen werden.

Mehr Informationen zum Thema findest du hier.

Ein Kündigungsschreiben ist ein meist einseitiges schriftliches Dokument auf Papier, mit dem ein Arbeitnehmer oder ein Unternehmen die Beendigung eines Arbeitsverhältnisses erklärt. Es enthält, um gültig zu sein, folgende Inhalte:

  • Kontaktdaten
  • Ausstellungsdatum
  • Betreffzeile
  • Persönliche Anrede
  • Kündigungserklärung
  • Unterschrift

Mehr Informationen zum Thema findest du hier.

Nein, ein Kündigungsschreiben per Mail ist nicht möglich. Dieses muss in Schriftform – also auf Papier – übergeben werden.

Mehr Informationen zum Thema findest du hier.

Das Kündigungsschreiben für einen Minijob unterscheidet sich nicht von dem anderer unbefristeter Arbeitsverhältnisse.

Hier siehst du, was in ein Kündigungsschreiben gehört.

Grundsätzlich unterscheidet sich das Kündigungsschreiben für eine Ausbildung nicht von denen anderer Arbeitsverhältnisse. Für Ausbildungen gelten jedoch andere Kündigungsfristen.

Mehr zum Abbruch einer Ausbildung findest du hier.

Die restlichen verbleibenden Urlaubstage müssen vom Arbeitnehmer, wenn möglich, vor dem Ausscheiden aus dem Unternehmen genommen werden. Ist dies nicht möglich, werden sie vom Unternehmen ausbezahlt.

Mehr zum Resturlaub bei Kündigung findest du hier.

Was nach der Kündigung wichtig ist

Du weißt nun, wie man ein rechtsgültiges Kündigungsschreiben aufsetzt und welche Formalien eingehalten werden müssen. Bevor du aber jetzt vorschnell deine Kündigung aussprichst, solltest du dir sicher sein, dass du für die Zeit danach bereits einen neuen Job hast. Es empfiehlt sich, dass du deine Kündigung bei deinem Unternehmen erst ansprichst, wenn du bereits den Arbeitsvertrag deiner neuen Stelle hast.

Falls du noch keine Stelle hast, helfen wir dir bei Workwise gerne bei der Suche. Über unser Portal kannst du dich ohne Anschreiben auf viele verschiedenen Stellen bewerben. Schau doch mal rein.

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Veröffentlicht am 14.01.2022, aktualisiert am 18.04.2024