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Workwise KarriereguidePfeil Symbol nach rechtsKarrierePfeil Symbol nach rechts In Teilzeit arbeiten: Das musst du wissen

In Teilzeit arbeiten: Das musst du wissen

Beinahe ein Drittel der Arbeitnehmer:innen in Deutschland arbeitet derzeit in Teilzeit. Damit hat die Anzahl der Erwerbstätigen in dieser Beschäftigungsform in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen. Die Gründe hierfür sind recht unterschiedlich – die Betreuung von Kindern, gesundheitliche Gründe oder außerberufliche Interessen und Aufgabengebiete werden am häufigsten genannt. Warum der Teilzeitjob für viele Arbeitnehmer:innen so attraktiv ist, warum das Beschäftigungsverhältnis auch kritisch angesehen wird und was du sonst noch zum Thema Teilzeit-Job wissen musst, erfährst du in diesem Artikel.

Inhalt

Definition: Was bedeutet Teilzeit?

Eine allgemein gültige Definition des Begriffes Teilzeitjob gibt es nicht. Laut dem Statistischen Bundesamt Deutschland wird es aber folgendermaßen definiert:

„Teilzeit ist jede Arbeitszeit, die weniger Arbeitsstunden als die Arbeitszeit von vergleichbaren Personen in Vollzeit umfasst.“

Statistisches Bundesamt Deutschland

Grundsätzlich gilt also jeder Job als Teilzeit-Stelle, der weniger Wochenarbeitszeit vorsieht, als die gewöhnliche Vollzeit-Arbeitszeit – so lautet auch die Definition nach §2 des Teilzeit- und Befristungsgesetzes TzBfG.

Arbeitnehmende arbeiten außerdem in Teilzeit, wenn sie einer geringfügigen Beschäftigung wie dem Minijob nachgehen – in diesem Fall sind Teilzeitjobber:innen gleich zu behandeln wie geringfügig Beschäftigte.

Wie viele Stunden darfst du Teilzeit arbeiten?

Laut dem Teilzeit- und Befristungsgesetz gilt, dass jede Stelle Teilzeit ist, wenn sie weniger Arbeitsstunden pro Woche als eine Vollzeit-Stelle vorsieht – daher gilt auch: Du darfst so viele Stunden arbeiten, wie dein Arbeitsvertrag vorsieht – es müssen nur weniger Stunden als bei einer Vollzeit-Stelle sein. Wenn ein Vollzeitjob in deinem Unternehmen also 40 Stunden pro Woche vorsieht, gilt auch schon eine Wochenarbeitszeit von 39 Stunden als Teilzeit.

Wer hat rechtlichen Anspruch auf Teilzeit?

Immer mehr Arbeitnehmer:innen äußern den Wunsch nach Teilzeit – besonders wenn ein Kinderwunsch auftritt, wird das Thema aktuell. Es gibt aber auch viele andere Gründe und Motive, warum der Wunsch nach einer Teilzeitbeschäftigung aufkommt. Im Buch Führen in Teilzeit von Brigitte Abrell werden als etwaige Motive dahinter die Erhaltung der Gesundheit, eine ausgewogene Balance zwischen Beruf und Privatleben sowie der Übergang in den Ruhestand genannt. Doch wer hat überhaupt Anspruch auf eine Teilzeitbeschäftigung?

Grundsätzlich sieht in Deutschland das Gesetz vor, dass alle Arbeitnehmer:innen das Recht haben, ihren Anspruch auf Teilzeitarbeit geltend zu machen.

Das bedeutet für dich wiederum, dass dein Arbeitgeber grundsätzlich deinen Wunsch nach Teilzeitarbeit nicht ablehnen kann, wenn er realisierbar ist. Zudem musst du deine Bitte um Reduzierung der Wochenarbeitsstunden nicht mit Kinderbetreuung oder der Wahrnehmung anderer familiärer Pflichten begründen, auch andere Motive – wie etwa gesundheitliche Gründe – kommen hier in Betracht. Generell gilt: Du musst deinen Wunsch nach Teilzeit nicht begründen. Das Gesetz sieht zudem vor, dass dein Arbeitgeber dich weder schlechter behandeln noch benachteiligen darf, wenn du deinen Wunsch nach Teilzeit äußerst. Dennoch darf dein Arbeitgeber die Verringerung der Arbeitszeit aus dringlichen betrieblichen Gründen ablehnen – laut dem Teilzeit- und Befristungsgesetz sind diese folgendermaßen definiert:

  • Wesentliche Beeinträchtigung der Organisation, des Arbeitsablaufes oder der Sicherheit im Betrieb
  • Entstehen unverhältnismäßig hoher Kosten für den Arbeitgeber

Teilzeit-Job in Elternzeit?

Das Gesetz zum Elterngeld und zur Elternzeit sieht vor, dass Eltern während der Elternzeit in Teilzeit arbeiten können oder ihre Teilzeitstelle fortsetzen können, wenn sie das möchten. Gesetzlich dürfen Eltern während der Elternzeit bis zu 32 Stunden pro Woche arbeiten – dabei kommt es allerdings nicht auf die einzelne Woche an, sondern auf den monatlichen Durchschnitt. Damit soll es Arbeitnehmer:innen ermöglicht werden, sich dem eigenen Kind zu widmen und zugleich den Kontakt zum Beruf aufrechtzuerhalten.

Laut dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend besteht das Recht auf Teilzeitarbeit während der Elternzeit dann, wenn…

  • ...du bei dem Arbeitgeber schon länger als 6 Monate ohne Unterbrechung gearbeitet hast
  • ...dort in der Regel mehr als 15 Arbeitnehmer:innen beschäftigt sind – Auszubildende und andere Personen in Berufsbildungsmaßnahmen werden dabei nicht dazugezählt
  • ...du mindestens 2 Monate lang arbeiten möchtest und insgesamt mindestens 15 bis maximal 32 Wochenstunden arbeitest
  • ...keine dringlichen betrieblichen Gründe vorliegen, die gegen die Teilzeitarbeit sprechen

Du interessierst dich für eine Teilzeitstelle oder befindest dich gerade auf Jobsuche? Bei Workwise findest du aktuelle Angebote, die genau zu dir passen. Und nicht nur das – hier findest du auch genau die Unterstützung, die du bei deiner Jobsuche brauchst. Unsere Candidate Manager:innen stehen dir immer zur Seite und helfen dir bei deinen Fragen, die du rund um deine Bewerbung hast.

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Teilzeitarbeit ≠ Frauensache

Teilzeitarbeit ist längst nicht mehr nur Frauensache, auch Männer äußern den Wunsch, in Teilzeit zu arbeiten – meist jedoch aus anderen Gründen. In der Europäischen Union ist der häufigste Grund für erwerbstätige Frauen laut Statista mit 26,2 Prozent die Betreuung von Kindern und erwerbsunfähigen Erwachsenen. Erwerbstätige Männer geben hingegen als häufigsten Grund an, keine ganztägige Arbeitsstelle gefunden zu haben und deswegen einer Teilzeitbeschäftigung nachzugehen. Dennoch liegt die Anzahl der erwerbstätigen Frauen, die in Teilzeit arbeiten, viel höher (47,5 Prozent) als die Zahl der erwerbstätigen Männer in Teilzeit. (10,7 Prozent)

Infografik Anteil der Teilzeitbeschäftigten 1. Quartal 2022

Genau aus diesem Grund haben Gesetzgeber und Tarifparteien entschlossen, die Teilzeitarbeit attraktiver zu machen – und das auch für Männer. Nachteile, die für Teilzeitjobber:innen entstehen, sollen so ausgeglichen werden. Denn es wollen sich auch immer mehr Männer stärker an der Kinderbetreuung beteiligen, sie sehen aber zu viele berufliche Risiken diesbezüglich.

Arbeiten in Teilzeit: Das sind die Vor- und Nachteile

Arbeiten in Teilzeit – dieser Wunsch von vielen Arbeitnehmer:innen ist mit Vor- aber auch Nachteilen verbunden. Im Folgenden sind einige dieser aufgelistet:

Vorteile

+ Mehr Erholungszeit

+ Bessere Work-Life-Balance

+ Mehr Flexibilität in der Arbeitszeitverteilung

+ Chance auf außerberufliche Aktivitäten & Leidenschaften

+ Mehr Freizeit

+ Arbeit trotz gesundheitlicher Beeinträchtigungen

+ Bessere Vereinbarkeit zwischen Beruf und Familie

Die positiven Effekte der Teilzeitarbeit konnten auch empirisch belegt werden. Im Buch Führen in Teilzeit von Brigitte Abrell ist von einer Studie die Rede, die belegen konnte, dass die Arbeit in Teilzeit vor Burnout schützen kann und darüberhinaus zur Erhaltung der Arbeitskraft und Leistungsfähigkeit beitragen kann. Zudem mussten Beschäftigte weniger oft krankheitsbedingt ausfallen und weniger negativer Stress ermöglichte mehr Raum für Fantasie und Innovationsfähigkeit.

Nachteile

- Niedrigeres Einkommen

- Niedrigere Rente

- Schlechtere Aufstiegschancen

- Weniger Kontakt zu Kolleg:innen und generell zum Unternehmen

- Fehlende Informationen durch geringere Stundenanzahl

Teilzeit-Modelle im Überblick

Du möchtest gerne auf Teilzeit umsteigen und bist dir aber unsicher, wie das am besten funktioniert und welche verschiedenen Möglichkeiten es gibt? Im Folgenden erfährst du, welche Teilzeit-Modelle es laut dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales gibt.

  1. Klassische Teilzeit: Hier arbeiten die Arbeitnehmer:innen 5 Tage pro Woche, allerdings wird die Arbeitszeit pro Tag stundenweise reduziert.
  2. Variante der klassischen Teilzeit: Bei dieser Teilzeit-Variante wird die wöchentliche Arbeitszeit auf 2 bis 5 Tage verteilt – somit kann die tägliche, sowie die wöchentliche und monatliche Stundenanzahl variieren.
  3. Jobsharing: Bei diesem Modell arbeiten zwei Kolleg:innen beide in Teilzeit und teilen sich die Aufgaben. Es geht allerdings laut Brigitte Abrell nicht darum, Aufgaben an andere zu übertragen, sondern die bestehenden Tätigkeiten sinnvoll zwischen den Kolleg:innen aufzuteilen und feste Verantwortlichkeiten festzuschreiben.
  4. Saisonale Teilzeit: Hier werden die Wochenarbeitsstunden reduziert und je nach saisonaler Auslastung werden Arbeitnehmer:innen in Voll- oder Teilzeit beschäftigt.
  5. Teilzeit at home: Bei dieser Variante arbeiten Arbeitnehmer:innen in Teilzeit zuhause. Somit entfallen aufwendige Fahrten ins Büro, außerdem stellen vereinbarte Arbeitszeiten die Erreichbarkeit sicher.

Expertin verrät: Das sind die besten Tipps für Teilzeitjobber:innen

Ganz klar – ein Teilzeitjob reduziert nicht nur die Stundenanzahl pro Woche, sondern bringt auch viele andere Veränderungen in deinem Job. Damit du es schaffst, nicht in den Karriereknick zu geraten und deinen Arbeitsalltag in Teilzeit bestmöglich organisierst, gibt dir unsere Expertin Ella noch ein paar nützliche Tipps an die Hand.

Tipp 1: Teilzeit klar kommunizieren

Häufig entstehen Probleme und Missverständnisse, wenn dein Teilzeitjob nicht klar kommuniziert wird. Daher gilt es, deinen Kolleg:innen auf der Arbeit unbedingt Bescheid zu sagen, dass du nicht Vollzeit, sondern Teilzeit angestellt bist.

People Operations Managerin Ella Janowitz

„Vorsicht ist beim Teilzeittrojaner geboten: den gleichen Job in weniger Zeit und weniger Gehalt zu erledigen. Um das zu vermeiden, solltest du mit allen Beteiligten sprechen sowie die neue Aufgabenverteilung schriftlich festhalten. Ganz wichtig: Teilzeit muss klar kommuniziert werden. Somit vermeidest du Missverständnisse gleich zu Beginn.“

Ella Janowitz, People Operations Managerin bei Workwise

Tipp 2: Nutze den Teilzeit-Rechner

Das Arbeiten in Teilzeit ist oft mit Einbußungen finanzieller Ressourcen verbunden. Um zu sehen, mit welchem Gehalt du in deinem Teilzeitjob rechnen kannst, nutzt du am besten den Teilzeitrechner des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales. Somit erfährst du nicht nur dein ungefähres Teilzeitgehalt, sondern auch, wie du deinen Stundenlohn bei Teilzeit verbessern kannst. Der Teilzeitrechner dient so der Orientierung über finanzielle Auswirkungen der Teilzeitstelle.

Tipp 3: Die Pomodoro-Methode

Du hast Probleme, dich richtig zu organisieren? Wenn du von Vollzeit auf Teilzeit umsteigst und du das Gefühl hast, deine Aufgaben nicht mehr richtig realisieren zu können, solltest du die Pomodoro-Methode versuchen. Lege hierfür im Vorhinein fest, welche Aufgabe du konkret erledigen willst. Dann stellst du deinen Timer auf 25 Minuten und arbeitest in diesen 25 Minuten fokussiert. Wenn der Wecker klingelt, machst du eine Pause von 5 Minuten. Nach 4 weiteren Intervallen darfst du dann eine Pause von 30 Minuten machen. Zusatztipp: Die App Flow kann dir ebenfalls dabei helfen, deinen Workflow zu optimieren und stets konzentriert und fokussiert zu bleiben sowie Aufgaben gezielt zu erledigen.

Du siehst also – mit ein bisschen Organisationstalent und Selbstmotivation ist es gar nicht so schwer, seinen Joballtag in Teilzeit zu strukturieren. Wie fast jedes Beschäftigungsverhältnis bietet aber auch eine Teilzeitstelle mögliche Hürden beziehungsweise Nachteile, die wir dir im nächsten Abschnitt näher bringen wollen.

Teilzeitstelle gesucht?

Du siehst also – das Arbeiten in Teilzeit hat seine Vor- und Nachteile. Schlussendlich muss es aber zu dir und deiner Situation passen. Wenn du dich gerade auf der Suche nach einer neuen Teilzeitstelle befindest, dann bist du bei Workwise genau richtig. Hier findest du nicht nur eine Menge spannender Jobs, sondern auch genau die Unterstützung, die du bei deiner Bewerbung benötigst. Unser Talent-Team steht dir stets mit Rat und Tat zur Seite und hilft dir bei wichtigen Fragen rund um den Bewerbungsprozess.

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Veröffentlicht am 19.10.2022, aktualisiert am 16.04.2024