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Bewerbungsschreiben Aufbau [inkl. Vorlagen]

Das Anschreiben deiner Bewerbung hilft dem Unternehmen, dich kennenzulernen. Dementsprechend wichtig ist es, dass es individuell ist und du dich authentisch darstellst. Neben dem Inhalt spielen auch das Layout und der Bewerbungsschreiben Aufbau eine zentrale Rolle. Ich habe für dich alle wichtigen Infos und Tipps zum Bewerbungsschreiben zusammengefasst und sogar drei Muster aufgesetzt, an denen du dich orientieren kannst.

Inhalt - Bewerbungsschreiben Aufbau

Für viele eine Hürde: Wie schreibe ich eine Bewerbung?

Wie sieht ein gutes Bewerbungsschreiben aus? Dass dieses Thema auf offene Ohren trifft, zeigt auch eine Umfrage des Portals meinestadt.de zu Bewerbungsschreiben aus dem Jahr 2017. Hier gaben 55% der Befragten an, dass das Bewerbungsschreiben eine große Hürde für sie innerhalb des Bewerbungsprozesses darstellt. Der Hauptgrund war hierfür die Unklarheit darüber, was man schreiben soll. In dem untenstehenden Schaubild hast du nochmal alle Ergebnisse der Umfrage auf einen Blick veranschaulicht.

Und genau bei diesem Punkt möchte ich dir mit diesem Beitrag zur Seite stehen. Hier findest du den kompletten Aufbau eines Bewerbungsschreibens und worauf du inhaltlich achten solltest. Meine verschiedenen Musterformulierungen geben dir zusätzlich Inspiration zur Erstellung deines eigenen Anschreibens.

Infografik: Bewerberschreck Anschreiben | Statista

Bewerbungsschreiben Aufbau im Überblick

Der erste Eindruck deiner Bewerbung ist entscheidend. Recruiter:innen schauen als Erstes auf die Form und danach erst auf den Inhalt. Hier haben sich aus Tradition und aus Gründen der schnellen Erfassbarkeit bestimmte Normen etabliert. Ob du diese einhalten kannst, ist sozusagen dein erster Test und lässt die Personalverantwortlichen Rückschlüsse treffen, ob du dich auch später im Job zuverlässig an Regeln halten kannst.

Folgenden Aufbau solltest du somit unbedingt einhalten:

  1. Kontaktdaten
  2. Datum und Ortsangabe
  3. Betreff
  4. Anrede
  5. Einleitung
  6. Hauptteil
  7. Schluss
  8. Grußformel
  9. Unterschrift

Diese neun Abschnitte des Bewerbungsschreibens sollten visuell klar erkennbar sein. Dementsprechend solltest du sie durch Absätze trennen. In unserer Infografik siehst du die Abschnitte nochmal anhand eines beispielhaften Anschreibens als Übersicht.

Infografik zum Aufbau eines Bewerbungsschreibens

Ein Bewerbungsfoto gehört nicht auf das Bewerbungsschreiben, sondern in deinen Lebenslauf. Mehr zum Thema Bewerbungsfoto liest du in unserem Beitrag Bewerbungsfoto – Ja oder Nein?.

Für eine bessere Übersicht trenne ich die 9 Abschnitte nochmals in Inhalt und Formalien. Einleitung, Hauptteil und Schluss sind inhaltliche Abschnitte, der Rest fällt unter die Kategorie Formalien. Im Folgenden erfährst du, was du für die einzelnen Abschnitte jeweils beachten solltest. Außerdem habe ich dir Musterformulierungen vorbereitet, an denen du dich für dein Anschreiben orientieren kannst.

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Wusstest du, dass 4 von 5 Absagegründe in deiner Hand liegen? Erfahre im Guide, welche das sind und wie du sie verhindern kannst.

Unsere Inhalte zur richtigen Bewerbung findest du auch im Video meiner Kollegin Christin.

How To: Die perfekte Bewerbung

Du möchtest dich auf deinen Traumjob bewerben, weißt aber nicht wie eine Bewerbung aussehen soll? Kein Problem. In diesem Video erklärt dir Christin Schritt für Schritt, wie du die perfekte Bewerbung schreibst!

Bewerbungsschreiben: Formalien vor dem Inhalt

Bevor du zu deinen persönlichen Stärken und Qualifikationen im inhaltlichen Schreiben kommst, hakst du erstmal alle Formalien ab, die für Recruiter:innen in ein Anschreiben gehören, und zeigst damit, dass du den generellen Bewerbungsschreiben Aufbau verstanden hast. Im Folgenden gehe ich auf jede Formalie etwas genauer ein, damit du weißt, auf was du achten musst.

Kontaktdaten

Jedes klassische Bewerbungsschreiben beginnt mit Kontaktdaten. Zuerst kommen die Angaben zum Bewerber, also deine eigenen. Diese umfassen in der Regel deinen vollständigen Namen, Anschrift, Telefon- oder Mobilnummer und E-Mail-Adresse. Je nach Layout stehen diese Informationen zentriert oder rechtsbündig. Der Inhalt deiner Kontaktdaten ist zwar vorgegeben, jedoch kannst du bei deren Gestaltung kreativ sein. Nutze beispielsweise eine edle Schriftart wie Coolvetica, Farbflächen oder unterschiedliche Schriftgrößen, um zwischen anderen Bewerbenden hervorzustechen und den Recruiter:innen zu zeigen, dass du dir besonders viel Mühe mit deinem Bewerbungsschreiben gemacht hast.

Tipp: Karrierenetzwerke wie Xing oder LinkedIn gewinnen bei Bewerbenden und Recruiter:innen immer mehr an Beliebtheit, da man hier mehr Informationen anschaulicher transportieren kann, als das über Bewerbungsschreiben und Lebenslauf möglich ist. Solltest du über ein gut gepflegtes Profil auf einer dieser Plattformen verfügen, kannst du den Link hierzu auch direkt in deine Kontaktdaten einbauen und somit den Recruiter:innen die Möglichkeit geben, dich noch besser kennenzulernen.

Nach deinen eigenen Kontaktdaten folgen die des Unternehmens. In der nächsten Zeile fügst du somit linksbündig die Kontaktdaten des Unternehmens, bei dem du dich bewirbst, an. Hast du eine direkte Ansprechperson, zum Beispiel über die Stellenanzeige, ausgemacht, steht diese an erster Stelle. Darauf folgt der vollständige Name des Unternehmens und dessen Adresse. Handelt es sich um ein größeres Unternehmen, kannst du auch direkt die Abteilung angeben, bei der du arbeiten möchtest. So können dich Recruiter:innen leichter zuordnen.

Datum und Ortsangabe

Mit Datum und Ortsangabe gibst du an, an welchem Tag und von welchem Ort aus du dein Bewerbungsschreiben versendest. Diese Angaben kommen rechtsbündig in die nächste Zeile unter die Kontaktdaten des Unternehmens. Du beginnst mit dem Ortsnamen, darauf folgt ein Komma und dann das aktuelle Datum im Format TT.MM.JJJJ.

Kontaktdaten plus Datum werden auch oftmals als Kopf des Bewerbungsschreibens bezeichnet und geben deinem Dokument eine erste Struktur.

Betreff

Unter dem Briefkopf startest du mit einem Betreff. Dieser steht linksbündig. Im Betreff gibst du die Stelle an, auf die du dich bewirbst. Sofern in der Stellenanzeige eine Kennziffer oder Referenznummer angegeben ist, gehört diese auch mit in den Betreff hinein. Teilweise ist eine Stelle auch in verschiedenen Städten ausgeschrieben. In diesem Fall ist es sinnvoll die Stadt, in der du arbeiten möchtest, direkt im Betreff zu erwähnen.

Wichtig ist es, dass der Betreff nicht länger als eine Zeile ist und auch nicht zu allgemein gehalten wird. Auch Sonderzeichen wie Hashtags und Emojis wirken im Betreff des Anschreibens unseriös und sollten nicht verwendet werden. Folgende Betreffzeilen sind beispielsweise ungeeignet, da sie nicht aussagekräftig genug sind oder zu lang.

Negativbeispiele:

  • „Bewerbung“
  • „Bewerbung auf Ihre Jobausschreibung“
  • „Bewerbung als Werkstudent“
  • „#meineBewerbung“
  • „Bewerbung auf Ihre im Internet ausgeschriebene Stelle als Sales Manager im B2B-Bereich im Hauptsitz in Mannheim“

Gestalterisch wird der Betreff in der Regel gefettet und etwas größer geschrieben. Hier findest du weitere Informationen rund um das Thema Schriftart und Schriftgröße. So sehen passende Formulierungen für den Betreff aus:

Positivbeispiele:

  • „Bewerbung als Online Marketing Manager“
  • „Bewerbung als Trainee im Account Management (Kennziffer: 98765)“
  • „Bewerbung um eine Stelle als Softwareentwickler in Karlsruhe“

Anrede

Mit der Anrede schließt du den ersten Teil der Formalien ab und leitest gleichzeitig zu deinem eigentlichen Bewerbungstext über. Hierbei ist eine persönliche Anrede von Vorteil. Suche die zuständige Ansprechperson heraus und adressiere diese direkt. Statt „Sehr geehrte Damen und Herren“ schreibst du zum Beispiel „Sehr geehrte Frau Müller“. Sind in der Stellenausschreibung zwei Ansprechpersonen genannt, wird die Frau als erstes genannt. Bei gleichgeschlechtlichen Ansprechpersonen hat die Person mit dem höheren Rang im Unternehmen den Vorzug.

Beispiel:

„Sehr geehrte Frau Müller, sehr geehrter Herr Schneider,“

In folgender Grafik siehst du alle genannten Formalien nochmals als visuelles Beispiel zusammengefasst.

Beispiel des Kopfes eines Bewerbungsschreibens

Bewerbungsschreiben: Einleitung

Die Einleitung deiner Bewerbung hilft dir dabei Interesse zu wecken und Personaler:innen davon zu überzeugen weiterzulesen. Gleichzeitig ist die Einleitung der Beginn deines roten Fadens, der sich durch dein gesamtes Bewerbungsschreiben zieht. Eine perfekte Einleitung und ein perfekter Hauptteil und Schluss bringen nicht viel, wenn sie nur einzeln betrachtet Sinn ergeben und nicht zusammen funktionieren. Achte deshalb auf gute Übergänge zwischen den Abschnitten und ändere deine Wortwahl nicht zwischen ihnen.

Um dich von deiner Konkurrenz abzuheben, ist Individualität gefragt. Standardformulierungen wie „Hiermit bewerbe ich mich“ oder „Mit großem Interesse habe ich Ihre Stellenanzeige gelesen“ haben Personalverantwortliche schon unzählige Male gelesen. Interesse weckst du mit einem derartigen Einleitungssatz garantiert nicht.

Vielmehr geht es darum, die Lesenden von Beginn an zu fesseln. Hierbei solltest du folgende drei Bausteine kurz und knackig in die Einleitung deines Anschreibens integrieren:

  1. Unternehmensbezug

    Du kannst dich an den folgenden Fragen orientieren: Was macht das Unternehmen für dich besonders? Wie präsentiert sich die Firma? Wie spricht sie ihre Kunden an?

  2. Motivation

    Erläutere, warum du dich ausgerechnet für dieses spezifische Unternehmen und diese Stelle interessierst.

  3. Eigene Fähigkeiten

    Bringe deine Skills und Erfahrungen in Verbindung mit der ausgeschriebenen Stelle. Inwiefern kannst du deine Fähigkeiten in der ausgeschriebenen Stelle einbringen?

Wie genau die Formulierung der Einleitung aussieht, ist von mehreren Faktoren abhängig. Je nachdem, ob du bereits mit dem Unternehmen in Kontakt warst, dich intern bewirbst oder beispielsweise eine Initiativbewerbung versendest. Im Muster findest du ein erstes Beispiel, wie du deine Einleitung aufbauen kannst. Weitere Musterformulierungen für die unterschiedlichen Fälle findest du in unserem Beitrag Einleitungssatz für die Bewerbung – In Kürze erklärt.

Muster:

Ihre zahlreichen spannenden Projekte im [Name des Bereichs] haben mich absolut begeistert und mich davon überzeugt, beruflich zukünftig neue Wege zu gehen.

Bewerbungsschreiben: Hauptteil

Der Hauptteil deiner Bewerbung ist meist der aufwendigste Abschnitt und auch oft der entscheidende. Im Hauptteil des Anschreibens kannst du dich am besten von anderen Bewerber:innen abheben. Wichtig ist dabei, dass du dein Bewerbungsschreiben genau auf die ausgeschriebene Stelle und das dahinterstehende Unternehmen auslegst. Grundsätzlich lässt sich der Hauptteil in zwei Teile gliedern.

Eigenwerbung

Zunächst solltest du den Hauptteil des Bewerbungsschreibens nutzen, um deine persönlichen Qualifikationen hervorzuheben. Während dein Lebenslauf deine Hard Skills auflistet, geht es im Bewerbungsschreiben um deine Soft Skills. Diese Unterscheidung ist von großer Bedeutung, da dein Bewerbungsschreiben keine Nacherzählung deines Lebenslaufs sein sollte.

Was ist der Unterschied zwischen Hard Skills und Soft Skills?

Bei Hard Skills handelt es sich um klar messbare und belegbare Fachkompetenzen, wie beispielsweise der Abschluss deines Studiums. Soft Skills sind dagegen nicht so einfach messbar und fallen unter die Kategorie persönliche Fähigkeiten, wie Kreativität, Empathie oder Teamfähigkeit.

Vermeiden solltest du reine Aufzählungen und „Ich-Sätze“ wie beispielsweise „Ich bin motiviert, kritikfähig und verfüge über ein gutes analytisches Denken“. Schließlich möchtest du ein individuelles Anschreiben verfassen und dich von anderen Bewerber:innen unterscheiden.

Beweise stattdessen deine Qualifikationen mit konkreten Beispielen aus dem Alltag. Dadurch wirkt dein Anschreiben glaubwürdiger, Recruiter:innen erhalten ein besseres Bild von dir und du kannst dich von der Masse abheben. Mögliche Formulierungen für deine Werbung in eigener Sache sind:

Muster:

  • Zu meinen Stärken zählt mein ausgeprägtes Verhandlungsgeschick. Durch eine ausführliche Vorbereitung meiner Geschäftstermine und einer starken Argumentation, ist es mir bei [Name der Firma] gelungen, die Einkaufskosten bei gleicher Menge um [Zahl] Prozent zu senken.
  • Während meiner Zeit bei [Name der Firma] hatte ich die Möglichkeit, die Kampagne [Name der Kampagne] zu organisieren und zu leiten. Dank des Einsatzes von [z.B. ein Tool] gelang es mir ein motiviertes Team zusammenzustellen, mit dem erfolgreichen Ergebnis, dass wir …

Unternehmensbezug

In den Hauptteil deines Anschreibens gehört ebenfalls ein Unternehmensbezug. Während du in der Einleitung erwähnt hast, was dich an dem Unternehmen reizt und im ersten Teil des Hauptteils deine Qualifikationen dargelegt hast, führst du nun diese beiden Teile zusammen.

Beim Unternehmensbezug im Hauptteil geht es darum hervorzuheben, welchen Mehrwert du dem Unternehmen bringst. Anhand von Beispielen kannst du deine Eignung unterstreichen. Lies dir hierzu die Stellenanzeige aufmerksam durch und informiere dich auf der Unternehmenswebseite und Social Media über aktuelle Projekte.

Hier habe ich zwei Musterformulierungen für den Unternehmensbezug im Hauptteil des Bewerbungsschreibens für dich:

Muster:

  • Über LinkedIn bin ich auf Ihr aktuelles Projekt [Name des Projekts] aufmerksam geworden. In der Vergangenheit habe ich mit großem Erfolg an vergleichbaren Projekten mitgewirkt. Ich bin mir sicher, dass ich dank meiner Erfahrung künftig einen Beitrag dazu leisten kann, derartige Projekte erfolgreich abzuschließen.
  • Durch meine Erfahrung im Bereich [Name des Bereichs] bin ich davon überzeugt, die ausgeschriebene Stelle und die damit verbundenen Aufgaben optimal auszufüllen. Dank meiner schnellen Auffassungsgabe und Offenheit gelingt es mir, mich schnellstmöglich an ein neues Arbeitsumfeld anzupassen.

Bewerbungsschreiben: Schluss

Der Schluss deines Anschreibens sollte kurz und prägnant sein. Neben dem Schlusssatz gehören beispielsweise dein frühestes Eintrittsdatum und deine Gehaltsvorstellungen in den Schluss der Bewerbung. Formulierungshilfen findest du in unserem Beitrag zur Formulierung der Gehaltsvorstellung.

Abschließend formulierst du einen Schlusssatz. Da dieser der letzte Eindruck ist, bleibt er in Erinnerung und sollte dementsprechend aussagekräftig sein. Wichtig ist es zudem, selbstbewusst aufzutreten und den Konjunktiv zu vermeiden. Statt „Über eine Rückmeldung würde ich mich freuen“ solltest du besser etwas wie „Ich freue mich von Ihnen zu hören und stehe gerne für ein persönliches Gespräch zur Verfügung“ schreiben.

Weitere Formulierungen für den Schlusssatz im Anschreiben findest du in unserem Artikel Schlusssatz für die Bewerbung.

Bewerbungsschreiben: Formalien nach dem Inhalt

Nun hast du es schon fast geschafft. Dein Inhalt steht schonmal. Jetzt fehlen nur noch die abschließenden Formalien und dann ist dein Bewerbungsschreiben schon fertig für den Versand.

Grußformel

Am Ende deines Bewerbungsschreibens steht immer die Grußformel. Hierbei hat sich folgende Standardform bewährt:

Mit freundlichen Grüßen
[Unterschrift]
[Eigener Name]

Wichtig ist, dass du hinter der Grußformel kein Komma setzt.

Mit dieser Formulierung machst du nicht viel falsch. Alternativ kannst du auch „Beste Grüße“ oder „Beste Grüße nach [Stadt des Unternehmens]“ schreiben. Von zu informellen Formulierungen wie „Herzliche Grüße“ oder Abkürzungen wie „MfG“ solltest du aber besser die Finger lassen. Sie könnten von den Personalverantwortlichen als unprofessionell wahrgenommen werden.

Unterschrift

Eine Studie zum präferierten Bewerbungseingang durchgeführt von CHRIS, monster.de und der Uni Bamberg gab bereits 2017 an, dass nur noch 3,7% der befragten Unternehmen eine Bewerbung in Papierform bevorzugen. Da stellt sich natürlich die Frage, wenn sowieso schon fast alle Bewerbungen digital ablaufen, ist eine Unterschrift auf dem Bewerbungsschreiben dann überhaupt noch zeitgemäß?

Ob zeitgemäß oder nicht, darüber lässt sich streiten. Nichtsdestotrotz ist die Unterschrift auch bei der Online Bewerbung weiterhin fester Bestandteil des Anschreibens und des Lebenslaufs. Mit deiner Unterschrift bestätigst du zum einen gegenüber den Personaler:innen die Richtigkeit deiner Angaben, zum anderen hat eine Unterschrift auch einen sehr offiziellen Charakter und betont somit visuell nochmals die Wichtigkeit deines Bewerbungsschreibens.

Damit deine Unterschrift ihr volles Potenzial erfüllt, solltest du ein paar Regeln beachten:

  • Lesbarkeit: Übe deine Unterschrift am besten ein paar mal, bevor du sie final in dein Anschreiben einfügst. Sie sollte wie aus einem Guss wirken. Sollte dein Name aus stilistischen Gründen in deiner Unterschrift nicht gut erkennbar sein, setze zusätzlich deinen vollständigen Namen in Druckbuchstaben darunter.
  • Farbe: Die klassischen Farben für Unterschriften sind Schwarz oder Blau. Ich empfehle dir Blau, da es sich besser vom schwarzen Text deines Bewerbungsschreibens abhebt. Auf knallige Farben wie Rot oder Gelb solltest du aus Gründen der Seriosität verzichten.
  • Größe: Als Faustformel nimmst du für die Größe deiner Unterschrift am besten die Höhe zweier Zeilen deines Dokuments. Achte darauf, dass dein Layout genügend Platz lässt, damit deine Unterschrift nicht gequetscht wird.

Wie bekomme ich meine Unterschrift in ein digitales Bewerbungsschreiben?

Grundsätzlich gibt es hier zwei Möglichkeiten: Du unterschreibst auf Papier und digitalisierst deine Unterschrift im Anschluss oder du erstellst direkt eine digitale Unterschrift. Im ersten Fall benötigst du entweder einen Scanner oder du nutzt eine spezielle Scan-App für dein Smartphone. Egal, wie du dich entscheidest, achte darauf, dass die Auflösung deiner Unterschrift hoch genug ist, damit sie nicht pixelig wirkt. Verfügst du über ein Gerät mit Touchscreen und passendem Stift, kannst du deine Unterschrift auch direkt digital unter dein Anschreiben setzen.

Theoretisch könntest du auch dein Anschreiben ausdrucken, es dann unterschreiben und das gesamte Dokument wieder einscannen. Davon rate ich dir aber ab. Zum einen kannst du die Unterschrift, dann nicht einfach für mehrere Bewerbungsschreiben verwenden und zum anderen verbrauchst du mit diesem Vorgehen unnötig Ressourcen.

Sprachliche Besonderheiten

Ein Bewerbungsschreiben wandelt oft auf einem schmalen Grat – es geht darum, sich selbstbewusst zu präsentieren und gleichzeitig nicht überheblich zu wirken. Damit dir das gelingt, solltest du einige sprachliche Besonderheiten beachten.

Konjunktiv und Passiv

Bewerber:innen machen sich in ihrem Anschreiben oftmals kleiner als sie sind. Grund dafür ist meist die Verwendung des Konjunktivs oder Passivs.

Passive Sätze klingen vielmals sehr unsicher und teilweise auch unselbstständig. Ausdrücke wie „Meine Kolleg:innen schätzen an mir“ oder „Ich werde von meinem Chef in Abteilung X eingesetzt“ solltest du daher unbedingt vermeiden.

Ähnliches gilt für den Konjunktiv. Die Verwendung des Konjunktivs vermittelt den Eindruck, dass du selbst an deinen Aussagen zweifelst. Zeige stattdessen, dass du von dir und deiner Eignung für die Stelle überzeugt bist und vermeide Ausdrücke wie „Ich würde mich freuen“ oder „Ich glaube, dass ich eine gute Verstärkung wäre“.

Positive Formulierungen

In deinem Anschreiben geht es darum, dich gut zu verkaufen und ein positives Bild in den Köpfen der Personaler:innen auszulösen. Ein geeignetes sprachliches Mittel dafür sind positive Formulierungen. Dazu zählen Ausdrücke wie „Sehr gerne“ oder „Ich freue mich“. So kannst du zeigen, dass du Lust auf die Stelle hast und motiviert bist.

Duzen oder Siezen

Immer häufiger werden Kandidat:innen in Stellenanzeigen geduzt. Was im ersten Moment sympathisch wirkt, führt bei Bewerber:innen bei der Erstellung des Anschreibens dann oft zu Unsicherheit. Vielleicht stellst du dir die Frage: Darf ich im Bewerbungsschreiben ebenfalls duzen?

Grundsätzlich darfst du auch im Anschreiben duzen, insbesondere wenn beispielsweise als Ansprechpartner:in lediglich ein Vorname angegeben ist. Wenn du dir unsicher bist oder dich unwohl fühlst in deiner Bewerbung zu duzen, kannst du auf alle Fälle auf das „Sie“ wechseln. Weitere Hilfestellungen findest du in diesem Beitrag.

Layout Anschreiben

Die Bedeutung des Designs der Bewerbung ist in den vergangenen Jahren stark gestiegen. Ebenfalls zugenommen hat die Auswahl an Vorlagen im Internet – doch welche ist die richtige und worauf sollte man achten?

Deinem Bewerbungsschreiben einen ansprechenden Look zu verpassen, ist grundsätzlich eine gute Idee. Da im Vergleich zum Lebenslauf die Gestaltungsmöglichkeiten im Anschreiben jedoch begrenzter sind, solltest du darauf achten, dass dein Bewerbungsschreiben Aufbau und Inhalt nicht unter dem Layout leidet. Während der Kopf gut geeignet ist, dem Anschreiben ein individuelles Aussehen zu verleihen, sollte der Rest des Schreibens eher im klassischen Stil gehalten werden. Sei kreativ, aber bleib dabei seriös.

Wichtig ist es, dass du innerhalb deiner Bewerbungsmappe nicht mit unterschiedlichen Layouts arbeitest. Das Design im Bewerbungsschreiben sollte zu deinem Lebenslauf und deinen weiteren Unterlagen passen.

Bewerbungsschreiben Muster: Klassisch, modern und kreativ

Mit unseren drei verschiedenen Bewerbungsschreiben-Mustern in klassisch, modern und kreativ ist bestimmt auch für deine Bewerbung die passende Vorlage dabei. Lade hierzu einfach das für dich passende Muster herunter und ersetze mit Word die markierten Platzhalter durch deine Daten. Du kannst natürlich auch den kompletten Text selbst formulieren und nur unser Layout nutzen.

Kein Word? Kein Problem. Du erhältst zusätzlich das gewählte Musteranschreiben als PDF zum Kopieren, um es in dem Textbearbeitungsprogramm deiner Wahl einzufügen.

Checkliste: Das perfekte Bewerbungsschreiben

Dein Anschreiben ist geschrieben, aber du möchtest nochmal überprüfen, ob du alle wichtigen Punkte befolgt hast? Unsere Checkliste hilft dir dabei:

Kontaktdaten: Die Kontaktdaten sind vollständig und richtig ausgerichtet.

Datum und Ortsangabe: Das Datum stimmt mit dem Versanddatum deiner Bewerbung überein.

Betreff: Dein Betreff ist aussagekräftig und kürzer als eine Zeile.

Anrede: Die Anrede ist direkt an die jeweilige Ansprechperson gerichtet.

Einleitung: Deine Einleitung beinhaltet die 3 Bausteine und verzichtet auf Floskeln.

Hauptteil: Dein Hauptteil ist keine Nacherzählung des Lebenslaufs und enthält die Bausteine Eigenwerbung und Unternehmensbezug.

Schluss: Dein Schlusssatz strahlt Selbstbewusstsein aus.

Grußformel: Deine Grußformel entspricht der Norm.

Unterschrift: Deine Unterschrift ist gut lesbar und fügt sich in das Gesamtdokument ein.

Sprache: Du hast auf den Konjunktiv und Passiv soweit es geht verzichtet und positive Formulierungen verwendet.

Layout: Dein Design passt zu deinen weiteren Bewerbungsunterlagen.

Ohne Anschreiben bewerben

Du fragst dich, ob das Ganze nicht auch einfacher geht? Da bist du nicht die einzige Person. Laut einer Studie des Portals Joblift zum Bewerbungsschreiben gaben 32% der Befragten an, dass sie sich öfter bewerben würden, wenn die Stelle kein Anschreiben verlangt. Bei den jungen Befragten lag der Anteil mit 52% sogar noch höher.

Und genau was das angeht, habe ich gute Nachrichten für dich – bei einer Bewerbung über Workwise musst du dir keine Gedanken über das Bewerbungsschreiben machen. Hier bewirbst du dich schnell und einfach – ganz ohne Anschreiben. Stattdessen beantwortest du dem Unternehmen einige Motivationsfragen und kannst so deine Eignung für die Stelle unter Beweis stellen.

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Veröffentlicht am 15.12.2021, aktualisiert am 26.04.2024